Sportzentrum Oerlikon

Stadt Zürich, Wettbewerb 2020

Der unmittelbare Kontext der Wallisellenstrasse an der Grenze von Oerlikon und Schwamendingen wird sich in den nächsten Jahren stark verändern. Seine vormalige Randlage hat sich durch die offensive Stadtentwicklung in Oerlikon-Leutschenbach, Schwammendingen und Seebach zu einer zentralen Position zwischen Flughafen Zürich und Zentrum Oerlikon gewandelt.

Grossbauten mit regionaler und nationaler Ausstrahlung prägen den westlichen Abschnitt der Wallisellenstrasse und stehen den grossflächigen Sportanlagen gegenüber. Dieser grosse Massstab geht heute unvermittelt beim Riedgraben in die «Steinerschen Gartenstadt» über.

Im Freiraumgefüge von Oerlikon nimmt die Sportanlage Oerlikon, der künftig eine übergeordnete Nutzung als öffentliche Sport-, Freizeit- und Erholungsanlage zukommen wird, eine ergänzende und verbindende Stellung von grossflächigen Sportanlagen und Gartenstadt ein. Eingespannt zwischen den übergeordneten Grünzügen Riedgraben und Kühried, strickt die Anlage das bestehende Muster der Felder zu einem Ganzen fort.

Schwarzplan

Schwarzplan

Aus den Gebäudesetzungen und Sportrasenfelder definieren sich drei Pärke mit unterschiedlichen Nutzungsangeboten und Atmosphären. An diese drei Pärke knüpft ein Raster aus Achsen und Wegverbindungen an und gewährleistet eine durchlässige Durchwegung des Areals.

Zwischen den Tribünen etabliert sich um das Garderobengebäude der Sportpark. Der Hartbelag, für multifunktionale Sportarten wie Tischtennis oder Street Racket nutzbar, ist mit ökologischen Flächen, Sitznischen und verschiedenen Baumarten durchsetzt.

Der Grünzug ist im Bereich der Sportanlage neben Verbindungsraum auch Aufenthaltsort und Raum für sportliche und spielerische Betätigungen. Ein feingliedriges Wegnetz aus Kieswegen und Finnenbahnen sowie Spiel- und Sporteinrichtungen verbinden den Grünzug mit der Sportanlage und ergänzen die Anlage mit einem weiteren wertvollen Freiraum.

Modell

Modell

Modell

Modell

Aussenansicht, Bild: Filippo Bolognese

Aussenansicht, Bild: Filippo Bolognese

Das Hauptgebäude der Sportanlage denken wir als zwei zueinander versetzte Körper unter einem grossen Holzdach; dazwischen verbindet eine innere Passage den Vorplatz im Süden an der Wallisellenstrasse mit dem Vorraum im Norden an der Siewerdtstrasse.

Das Freizeitbad und das Schulbad werden übereinandergelegt und vertikal mit einander verbunden, ebenso stapeln sich die beiden Eissportfelder übereinander und verdichten den Körper nach Innen. Der östliche etwas kleinere Baukörper beherbergt das neue Schwimmstadion mit dem 50m Becken und der Turmsprunganlage für Wettkämpfe.

Das Sportzentrum ist als Hybridbau aus reinem Holzbau, Holz-Beton-Verbundbau und Stahlbetonbau konzipiert. Der obere Teil des Tragwerks ist mit Ausnahme der Kerne in Holzbauweise angedacht. Unterhalb der Schwimmbadebene wechselt das Tragsystem bis in die Untergeschosse von Holz- in Stahlbetonbauweise.

Strukturmodell

Strukturmodell

Aussenansicht, Bild: Filippo Bolognese

Aussenansicht, Bild: Filippo Bolognese

Erschliessungsprinzip

Erschliessungsprinzip

An das Hallenbad im Erdgeschoss angebunden grenzt der Wasserpark mit den Schwimmfeldern und der grosszügigen Liegewiese. Ein Saum aus Ziergräsern und Wasserpflanzen bildet mit einzelnen Hochstammbäumen den räumlichen Abschluss.

Die Passage verbindet räumlich die Stadt mit den Sportnutzungen und bildet einen Raum mit öffentlichem Charakter. Betritt der Besucher die Anlage von der Wallisellerstrasse her, wird er von einem überhohen Raum mit der zentralen Theke empfangen, welcher diagonale Sichtbeziehung über mehrere Geschosse ermöglicht. Aus der Passage wird die Sportanlage als Ganzes erlebt (Crossselling).

Der Gastronomiebereich orientiert sich nach Süden zur Wallisellerstrasse hin und verbindet räumlich das Foyer mit dem Freizeitbad.

Im Erdgeschoss befindet sich ausserdem der Sauna-Bereich. Eine Terrasse und einen direkten Zugang zum Aussenbad bildet Teil des Saunaangebotes.

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Passage/Foyer, Bild: Filippo Bolognese

Passage/Foyer, Bild: Filippo Bolognese

Ein eigener Bereich für das Schulschwimmen inkl. zugehörigen Garderoben ist im 1. Obergeschoss angeordnet.

Neben dem Einstieg in das Tauchbecken befindet sich im 1. Obergeschoss ebenfalls die Trainings- und Massagebereiche, die über die obere Foyer–Ebene erschlossen werden, sowie die obere Eishalle für das öffentliche Eislaufen.

Tageslicht und eine Sichtbeziehung zum Foyer gewähren eine einfache Orientierung und eine gute Raumqualität. Aus dem Trainingsraum erhalten die Besucher eine spektakuläre Sicht in den Raum des Sprungturmes.

Grundriss 1.Obergeschoss

Grundriss 1.Obergeschoss

Im 1.Untergeschoss befindet sich ein Schuhgang mit Zugang zu den zentralen Garderoben und zum Aussenbad. Anschliessend an die Garderoben- und Duschen verbindet ein Barfussbereich die einzelnen Zonen des Kombibades: Sport- und Sprungbereich, Aussenbad und über eine zentrale Treppenanlage Freizeitbereich, Sauna und Lernschwimmbecken im EG.

Der Sportbereich kann in zwei unabhängige Zonen für Wettkampfschwimmen und Sprungwettkämpfe unterteilt werden. Mobile Tribünen schaffen einen Stadioncharakter bei Grossveranstaltungen. Der Trockensprungbereich ist direkt aus dem Sprungbereich erreichbar.

Des Weiteren befindet sich im 1.UG die untere Eishalle, die dem Vereinssport dient.

Für das 2.UG sind die Anlieferung und zugehörigen Lagerräume vorgesehen.

Grundriss 1.Untergeschoss

Grundriss 1.Untergeschoss

Die Dachfläche wird für das Kunstrasenfeld und einen Joggingtrack genutzt. Beide Bereiche können direkt von Aussen oder über das Foyer erreicht werden. Der Hauptwarenlift gewährleistet einen direkten Zugang für das Sportmaterial und die Pflegegeräte.

Grundriss Dachgeschoss

Grundriss Dachgeschoss

Schwimm- und Sprungbecken, Bild: Filippo Bolognese

Schwimm- und Sprungbecken, Bild: Filippo Bolognese

Sportzentrum Oerlikon

2020
Address

Wallisellenstrasse
Oerlikon
Switzerland

Client
Stadt Zürich
Team
ARGE E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten ETH BSA SIA AG und weberbrunner architekten AG
Collaboration

E2A Projektteam: Piet Eckert, Wim Eckert, Félix Mayaux, Marko Perkovic,  Alicja Prusinska

Bauingenieur: Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich

HLKS-Planer: EBP Schweiz AG, Zürich

Sanitärplaner: EBP Schweiz AG, Zürich

Elektroplaner: EBP Schweiz AG, Zürich

Badewasseraufbereitung: Beck Schwimmbadbau AG, Winterthur

Landschaft: vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Zürich