Kantonsschule Ausserschwyz
Das Gebiet am östlichen Rand von Pfäffikon ist von einer sehr heterogenen Baustruktur geprägt. Geschäftsbauten und kantonale Verwaltungsbauten stehen in direkter Nachbarschaft zu Wohnhochhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern.
In Zukunft soll hier ein neues Zentrum mit hoher Dichte und klar definierten und baulich gefassten öffentlichen Aussenräumen entstehen. Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte von Pfäffikon zeichnet sich hier ein kontrolliertes Wachstum mit öffentlichen urban geprägten Stadträumen ab.
Wir wollen an diese Kultur, der klar gefassten Aussenräume anknüpfen und sind der Meinung, dass ein Kantonsschule mit rund 400 - 500 Schülern einen eben solchen klaren und grosszügigen Aussenraum benötigt.
Mit einer topologischen Umkehrung schlagen wir vor, den vernachlässigten Rand zu besetzen und nach Rückbau des bestehenden Schulhauses, die neu entstandene Mitte als grosszügigen Schulhof freizuhalten. Durch diesen Paradigmenwechsel von der Bebauung im Zentrum zur neuen leeren Mitte, wird der Grundstein für eine klare zukünftige Bebauungsstrategie gelegt.
Zusammen mit den bestehenden Bauten gelingt es so, eine Gesamtkonstellation zu schaffen, die eine gemeinsame Hofsituation in der Mitte der Anlage zu etablieren vermag, welche sowohl für den Bestand als auch die zukünftigen Bauten als kollektiver Ort genutzt werden kann. Der neue Schulhof ist geschützt, orientiert sich direkt nach Süden und gestaltet die in Pfäffikon so präsente Hangtopographie als landschaftliches Thema.
Im Erdgeschoss des Mittelbaus befindet sich die Mensa mit direktem Zugang zum neuen Hof, sie bildet den räumlichen Auftakt des vertikalen Schülerzentrums und besetzt die geographische Mitte des Neubaus.
Flankiert wird der Mittelbau im Erdgeschoss auf der einen Seite von dem grossen Foyer mit Aula und auf der anderen Seite von den Räumen für den musischen Unterricht.
Diese öffentlichen und kommunikativen Funktionen der Schule umgreifen den zentralen Hofraum und machen diesen zum „Marktplatz“ der neuen Schulanlage. Zwischen Innen und Aussen entsteht eine intensive räumliche Beziehung um den neu geschaffenen Hofraum. Gerade wegen seiner langen Abwicklung entsteht ein sehr öffentlicher Bau, der sich prominent in das Dorfleben von Pfäffikon einbettet und zudem mit dem bestehenden Nachbargebäude der BBZ eine direkt räumliche und funktionale Beziehung aufbaut.
Der Neubau gliedert sich in zwei Unterrichtsflügel und einen dazwischen liegenden Mittelbau. Die beiden Unterrichtsflügel beinhalten jeweils die geforderten Schulräume für das eher konventionelle Lernen im Schulzimmer. Der Mittelbau hingegen soll zu Ort werden, an dem das informelle, freie Lernen stattfinden soll. Im Mittelbau befindet sich das neue vertikale Schülerzentrum. Hier werden alle Aufenthaltsräume für die Schüler, die beiden Mediotheken, kleinere Studiernischen und Treffpunkte für Lerngruppen untergebracht.
Der Mittelbau ist das vertikale Wohnzimmer für die Schüler, die wohlgemerkt jeweils zu den Lehrern in die Unterrichtsräume gehen und sich in den Pausen sozusagen im „Transit“ befinden. Es ist auch der Ort, die entsprechenden Sammlungsbestände auszustellen und so für die Schüler eine ungezwungene und inspirierende Atmosphäre des informellen, selbstbestimmten Lernens zu ermöglichen. Hier wohnt der Geist der Freiheit.
Kantonsschule Ausserschwyz
Gwattstrasse 2
8808 Pfäffikon
Switzerland
Bauleitung/Baumanagement: Cockpit Projektmanagement AG, Zürich
Bauingenieur: Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel
Heizungsplaner: Todt Gmür + Partner AG, Schlieren
Sanitärplaner: Neukom Engineering AG, Adliswil
Elektroplaner: Thomas Lüem Partner AG, Dietikon<
Gebäudeautomation: Thomas Lüem Partner AG, Dietikon
Landschaft: Raymond Vogel Landschaften AG, Zürich
Nachhaltigkeit: Intep - Integrale Planung GmbH, Zürich