Gartenstadt im Bergacker, Zürich-Affoltern

E2A mit Rolf Mühlethaler Architekten, Gesamtleistungsstudienauftrag, 1. Preis, 2024
Situationsmodell
Situationsmodell

Die Siedlung Bergacker in Zürich-Affoltern wird in den nächsten Jahren erneuert. In einer gemeinsamen Testplanung haben die Eigentümer Swiss Life und Wohnbaugenossenschaft Habitat 8000 die Grundlagen als Masterplan für das neue Quartier erarbeitet. Vorgesehen sind viergeschossige Zeilenbauten, die sich entlang des Hangs anordnen. So entsteht in der Mitte ein grosser Freiraum, der den heutigen Gartenstadtcharakter der Siedlung aufnimmt und weiterentwickelt. Auf dieser Grundlage entwickeln die beiden Eigentümerinnen eigenständige Bauprojekte für ihre Grundstücke. Der Bearbeitungsperimeter der Swiss Life umfasst den westlichen Teil des Areals. 

Der Projektvorschlag von E2A/Rolf Mühlethaler Architekten folgt dem Masterplan, ersetzt jedoch radiale durch geknickte Geometrien und öffnet Ecksituationen. Dies verbessert die Vernetzung, integriert sich in die Gartenstadtsiedlungen und vermeidet Lärmschutzprobleme ohne Ausnahmen. Darüber hinaus wird das wird die neue Siedlung Bergacker nicht mehr als ein in sich geschlossenes Volumen interpretiert, sondern als ein durchlässiges Projekt, das die vorhandenen räumlichen Qualitäten bewahrt. In sechs neuen Zeilenbauten werden rund 270 Wohnungen in einem Mix von 1.5 bis 5.5 Zimmern realisiert, die sich an ein breites Zielpublikum richten und für alle Lebensphasen und -formen geeignet sind.

 

Wohnsiedlung Bergacker, Zürich, ca. 1954, Baugeschichtliches Archiv, Stadt Zürich; Fotograf: Michael Wolgensinger
Wohnsiedlung Bergacker, Zürich, ca. 1954 Baugeschichtliches Archiv, Stadt Zürich; Fotograf: Michael Wolgensinger

Zeitgenössische Gartenstadt
Mit dem Projektvorschlag verfolgen E2A/Rolf Mühlethaler Architekten das Ziel eine robuste, sparsame, aber auch sinnliche Wohnüberbauung zu konzipieren. Eine starke Quartieridentität entsteht durch die Interpretation des Zeilentypus, die Staffelung der Bauvolumen in der abfallenden Topografie und die feingliedrige Architektur der Balkone. Die für den Standort Bergacker spezifische Architektur der Loggien ermöglicht es, auf die umliegenden Straßen zu reagieren, während die Balkone auf der Seite der Édens die Öffnung der Wohnungen zu einer kollektiven und ruhigen Umgebung verstärken. Die Materialien bleiben erkennbar und ermöglichen eine authentische Konstruktion ohne unnötige Überformungen und Verkleidungen. Die neue Siedlung Bergacker entstand also aus dem Willen, die Bausubstanz an den umgebenden Kontext anzupassen.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen zielen darauf ab, eine zeitgenössische Gartenstadt mit einer vielfältigen und doch ähnlichen Architektur zu schaffen, die harmonisch und im Einklang mit ihrem Umfeld ist: Einheit durch Vielfalt.

Architektonischer Code
Vier massgeblich bestimmenden Elementen spannen die vorgeschlagenen Zeilenbauten einen architektonischen Code auf, die von beiden Architekturbüros interpretiert und in Varianzen aufgenommen wird: Alle Gebäude werden mit einem Sockel in Beton entwickelt. Über den Sockel werden die Wohnhäuser in die Topografie eingesetzt. Darüber aufsteigend erhebt sich ein mit Zementputz geschlämmtes Einsteinmauerwerk. Die Massivbauweise verbindet sich mit den übrigen Bauten im Quartier und schlägt Brücken zu den vorgefundenen Architekturen des Bestands.

Wohnsiedlung Bergacker, Zürich-Affoltern, ca. 1954, Baugeschichtliches Archiv, Stadt Zürich; Fotograf: Michael Wolgensinger
Wohnsiedlung Bergacker, Zürich-Affoltern, ca. 1954 Baugeschichtliches Archiv, Stadt Zürich; Fotograf: Michael Wolgensinger
Plan Erdgeschoss und Umgebung,
E2A und Rolf Mühlehtaler Architekten
Plan Erdgeschoss und Umgebung,
E2A und Rolf Mühlehtaler Architekten
Ansicht Wohnbau C, Gartenseite
Ansicht Wohnbau C, Gartenseite
Ansicht Wohnbau C, Strassenseite
Ansicht Wohnbau C, Strassenseite
Grundriss Wohnungstypen v.l.n.r.:
Lärm-Typ, Splitlevel-Typ, Zweiseiten-Typ
Grundriss Wohnungstypen v.l.n.r.:
Lärm-Typ, Splitlevel-Typ, Zweiseiten-Typ
Fassade Anischten und Schnitte
Fassade Anischten und Schnitte
Wohnen Spit-Level Typ, Bild: Filippo Bolognese Images
Wohnen Spit-Level Typ Bild: Filippo Bolognese Images
Wohnraum Lärm-Typ, Bild: Filippo Bolognese Images
Wohnraum Lärm-Typ Bild: Filippo Bolognese Images
Wohnraum Lärm-Typ, Bild: Filippo Bolognese Images
Wohnraum Lärm-Typ Bild: Filippo Bolognese Images
Blick von der Spielgasse, Bild: Filippo Bolognese Images
Blick von der Spielgasse Bild: Filippo Bolognese Images
Blick vom Gartenhof auf den Quartierplatz
Blick vom Gartenhof auf den Quartierplatz

Gartenstadt im Bergacker, Zürich-Affoltern

2024
1st prize
Address

8046 Zürich
Switzerland

Client
Swiss Life AG, Swiss Life Asset Management AG, Zürich
Team
Piet Eckert, Wim Eckert, Claudio Aquino, André Passos, Simon Jeckelman, Simon JeckelmanCarolina Moura, Matilde Guiomar, Mentor Voyatzakis, Cristiano Bertan, Lukasz Wlodarczyk, Agnieszka Halas, Agnieszka Roś, Agata Miśkiewicz, Magdalena Baluta, Omar González Guijarro
Collaboration

Generalplaner/Gesamtleiter: Halter AG, Zürich
Architektur: E2A / Piet Eckert und Wim Eckert Architekten, Zürich
mit Rolf Mühlethaler Architekten AG, Bern
Tragstruktur: Synaxis AG, Zürich
Holzbauingenieur: Solubois GmbH, Winterthur
HLKSE: Hefti. Hess. Martignoni, Aarau
Landschaft: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur AG, Zürich
Nachhaltigkeit: brain4Sustain GmbH, Fällanden
Bauphysik/Lärmschutz: Braune Roth AG, Binz
Brandschutz: Zostera GmbH, Zürich
Verkehrsplaner: IBV Hüsler, Zürich