Stadtmission Berlin
Für die offene Stadt
Das Areal der Berliner Stadtmission ist durch eine sehr heterogene Bausubstanz gekennzeichnet. Zusammen stehen diese unterschiedlichen Bauten aber in einem gemeinsamen zusammenhängenden und grossen Stadtgarten mit wunderbarer Baumsubstanz.
Wir schlagen vor, an der Nordostecke des Areals Häuser für eine offene und diverse Stadt zu entwerfen, für eine Stadt, in der man Menschen begegnet, sie einlädt und ihnen eine Heimat in Gemeinschaft gibt.
Wir lesen den Masterplan als in Serie gestellte Häuser, die zusammen zwar ein bauliches Ensemble bilden, in ihrer Architektur aber ihre eigenen Identitäten zulassen; also keine grosse Geste bilden, sondern eine Entwicklung in einzelnen Schritten unterstützen. Zusammen bilden sie eine nachbarschaftliche Formation unterschiedlicher Nutzung und Öffentlichkeiten.
Das Gebäude besteht aus einem Flachbau mit zwei oberirdischen Geschossen und einem Hochbau mit sieben oberirdischen Geschossen. Beide sind als Massivbau konzipiert und haben ein gemeinsames Untergeschoss.
Neben einem Veranstaltungszentrum und einem daran angebundenen Nachbarschaftszentrum auf der unteren Ebene, gibt es auf der mittleren Ebene Platz für einen Festsaal sowie weitere Aufenthaltsmöglichkeiten. Auf der oberen Ebene befinden sich die Wohnparteien und Büros.
Veranstaltungszentrum
Mit einer grosszügigen Lobby wird im Erdgeschoss das Veranstaltungszentrum fast allseitig nach aussen angebunden. Wartebereiche, Informations- und Rezeptionstheke sowie eine grosse Raumtreppe verbinden die Eingangsfunktionen mit dem im Untergeschoss angeordneten Cateringbereich. Die Raumtreppe kann gleichermassen als zusätzlicher Raum für Anlässe, als auch als Raum für Pausen und Verköstigungen (Sitzstufen) genutzt werden.
Soziales Wohnen - Micro-Wohnen
Soziales Wohnen bedeutet, neben den heute extrem ökonomischen Grundbedingungen für Erstellungskosten und den daraus resultierenden äusserst kompakten Flächenzuschnitt der einzelnen Einheiten, auch, dass die Einheiten eine Form der Gemeinschaftlichkeit offerieren müssen.
Wir schlagen vor, die unterschiedlichen Wohnungstypen untereinander zu mischen. Aus einem Micro-Apartment kann so mittels Zuschalten eines Zimmers auch eine 2-Zimmer Wohnung entstehen. Ähnlich alten Familienhotels, bei denen Zimmer über eine doppelseitige Türe zuschaltbar sind, kann sowohl der Rhythmus als die Verteilung situativ angepasst werden. Die Micro-Apartments können dabei zu gemeinsamen möblierten Gangnischen geöffnet werden, die für nachbarliche Treffen dienen.
Entscheidend dabei ist, dass mit sehr wenig Aufwand die Enge einer Kleinwohnung um solche Nischen erweitert werden kann. Nutzen und Funktion werden hier durch die Bewohner "autonomisiert".
Stadtmission Berlin
Lehrter Straße 68
10557 Berlin
Deutschland
Bauleitung/Baumanagement: Sedeño Bauplanung GmbH, Berlin
Bauingenieur: EBP Schweiz AG, Zürich
HLKS-Planer: EBP Schweiz AG, Zürich
Landschaft: Rehwaldt Landschaftsarchitekten AG, Dresden
Nachhaltigkeit: EBP Schweiz AG, Zürich