Klosterwall
Das Kontorhausviertel ist in Europa das erste reine Büroviertel des 20. Jahrhunderts. Eine zeitgenössische Interpretation des städtischen Blocks gegenüber der städtischen Morphologie des Ortes scheint angemessen: eine zurückhaltende Gestaltung, welche die Tradition der Hamburger „Reformgeneration“ respektiert. Haus und Block bilden dabei die beiden typologischen Protagonisten.
Der Solitär markiert als Hochpunkt am Klosterwall den Eingang in Hamburger Kernstadt und in das Kontorhausviertel. Er beherbergt das neue Hotel und steht selbstbewusst an der Steinstraße. Der Blockrand übernimmt die ortsübliche Traufhöhe und bildet einen adäquaten, städtebaulichen Rahmen für die außergewöhnlichen Architekturen des Kontorhausviertel. Er wird durch zwei Höfe strukturiert. Zum Johanniswall wird gewohnt, zum Klosterwall werden die Dienstleistungsflächen untergebracht. Das gestufte Erdgeschoss beherbergt sowohl Räume für die gewerbliche als auch die öffentliche Nutzung.
Mit dem Neubau entlang des Klosterwalls soll Hamburgs Innenstadt zu einem Wohnstandort werden. Es gilt, die Typologie des Kontorhauses neu zu denken und sie für städtisches Wohnen weiterzuentwickeln. Es soll ein Haus für eine vielfältige Wohnnutzung mit einem breiten Angebot an unterschiedlichen Wohntypologien entstehen. Zudem soll das Wohnangebot mit zumietbaren Gästezimmern erweitert und mit kollektiven Nutzungen im Erdgeschoss, wie einer Kindertagesstätte mit eigenem Außenraum, Gemeinschaftsräume für die Bewohner und die Nachbarschaft, einer Galerie für Kunstschaffende und Versammlungsräume für die Mieter entlang des Klosterwalls ergänzt werden.
Der große Blockrand lebt von einer zurückhaltenden äußeren Gestaltung, die mit wenigen, aber akzentuierten architektonischen Elementen ein gut gemachtes innerstädtisches Haus formuliert. Die Backstein Formatierung und Farbnuancierung ändern sich im Sockelbereich von Normalformat zu Längsformat und von hell zu dunkel. Feine, faltbare Sprossenfenster geben der Wohnfassade ihren eigenen Charakter und erlauben nebst den Loggien, französische Balkone für die Wohnnutzungen. Die beiden Innenhöfe sind etwas expressiver gestaltet. Sie fächern sich im Schnitt nach Oben auf, und gewähren so, nebst dem Einhalten der Abstandsregelung, einen optimale Belichtung für die angrenzenden Nutzungen. Zudem bieten Sie sowohl für die Wohnnutzungen, als auch für die Büronutzungen schlanke Balkone mit massiver Brüstung an. So ermöglicht das Haus in der Hamburger Innenstadt einen Wohn- und Arbeitsort zu etablieren, welcher nebst seiner außerordentlichen Lage auch ein hohe Wohn- und Arbeitsqualität ermöglicht.
Klosterwall
Klosterwall 6
20095 Hamburg
Germany
HVAC & Energy: Ernst Basler + Partner, Zurich
Fire Protection: Ernst Basler + Partner, Zurich