Hofgarten auf der grünen Wiese
Die Firma Trafag stellt Geräte zum Messen und Überwachen von Druck, Temperatur und Gasdichte her, wie sie etwa in hydraulischen und klimatechnischen Anlagen vorkommen. Seit rund siebzig Jahren behauptet sich das lokal verwurzelte Unternehmen in diesem wirtschaftlichen Umfeld, das sich immer mehr zu einem globalen High-Tech-Markt entwickelt hat. Um weiter wachsen zu können, hat Trafag den Hauptsitz auf eine neu erworbene Parzelle in der Industriezone von Bubikon im Zürcher Oberland verlegt.
Der Neubau bildet den Wandel des Marktumfelds und auch des Unternehmens ab: Eine streng rhythmisierte und einheitliche Fassade aus rohen, gelochten Aluminiumblechen umhüllt den aus einem Büro- und einem Hallenbau bestehenden Komplex. Dadurch vermittelt das Äussere des Gebäudes ein homogenes Erscheinungsbild mit der zu einem High-Tech-Unternehmen passenden Präzision. Auf der funktionalen Ebene dient die Fassade als Sichtschutz für die sensible Forschungsabteilung und als Faradayscher Käfig für die Reinraumproduktion.
Der durch und durch homogenisierte und geschlossen wirkende Baukörper wird lediglich durch die Öffnungen des Haupteingangs, der Tiefgarageneinfahrt und der Anlieferung aufgebrochen. Diese erfolgt zwar effizient, aber pragmatisch direkt von der Erschliessungstrasse; der Hauptzugang für Kunden und Mitarbeiter liegt hingegen weit zurückversetzt und unterstreicht die hermetische Erscheinung des Neubaus.
Programmatische Vernetzung
Trotz seines geschlossenen Äusseren lässt sich der Industriebau nordseitig nahtlos erweitern, so dass die heutige Nutzfläche verdoppelt werden kann, ohne dass sich das Erschliessungsprinzip oder die architektonische Hülle verändern müssten. Die auf den ersten Blick farblos erscheinende Fassade offenbart erst beim zweiten Hinsehen, dass der Bau die Farbigkeit der Umgebung absorbiert. Noch steht er auf einer satt grünen Wiese, doch schon bald wird sich auch diese Industriezone um den einen oder anderen Industriebau ergänzen.