Faraday’scher Käfig auf der grünen Wiese

Trafag Sensors & Controls AG, Bubikon
Jochen Paul

Das 1942 gegründete, bis heute mittelständisch geprägte und lokal stark verwurzelte Unternehmen behauptet sich seit über siebzig Jahren in einem wirtschaftlichen Umfeld, das sich immer mehr zu einem globalen, von internationalen Großkonzernen geprägten Hightech-Markt entwickelt hat.
 
Vor diesem Hintergrund ist der Bau des neuen Forschungs- und Produktionsgebäudes zu sehen: Weil die Wachstums- und Erweiterungsmöglichkeiten am bisherigen Standort Männedorf im Zürcher Oberland begrenzt waren, verlegte die Trafag ihren Hauptsitz knapp 15 km nordöstlich auf ein neu erworbenes, 10.000 m2 großes Grundstück zwischen der Oberlandautobahn und der SBB-Bahnstrecke in der Industriezone von Bubikon – womit sie sich zugleich die bisherigen Standortvorteile sichern konnte: Von Zürich aus ist Bubikon innerhalb von 45 Minuten erreichbar; sowohl vom Flughafen wie auch vom Stadtzentrum aus bestehen Bahnverbindungen im 15-Minuten-Takt.
 

Neuer Standort

Die strategisch wichtige Produktion ins Ausland zu verlagern, kam für Geschäftsführer Robert Pfrunder nicht infrage: Zwar unterhält das Unternehmen bereits Fertigungsstandorte in „Niedriglohnländern“ wie Deutschland (1996), Tschechien (2001) und Indien (2006), an die es einfachere Tätigkeiten ausgelagert hat, aber die Hightech-Produkte sollten unbedingt so lange wie möglich weiterhin in der Schweiz hergestellt werden. Dafür aber ist es von essenzieller Bedeutung, dass das Unternehmen bei Forschung und Entwicklung technisch an der Spitze bleibt. So erklärt es sich, dass von den über 150 Schweizer Mitarbeitern 20 Prozent in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktionstechnologie oder Anwendungstechnik beschäftigt sind.
 
Die Entscheidung für den Erwerb der Parzelle war sehr kurzfristig gefallen: Wie Geschäftsführer Robert Pfrunder anlässlich des ersten Spatenstichs erwähnte, wusste er „damals noch nicht genau, was wir bauen würden. Der Kauf erforderte Mut, doch das gehört zum Unternehmertum.“